Kehlmann, Daniel – Der fernste Ort

Julian reist mit seinem Chef nach Italien, um dort einen Vortrag über Versicherungsmathematik zu halten. Die Vorbereitungen für sein Referat verschiebt er immer wieder. Selbst am Stichtag fehlt ihm noch ein Konzept. Er geht stattdessen im Meer baden und schwimmt gefährlich weit raus.
Die Kraft lässt nach, er bekommt Panik, verliert kurz sein Bewusstsein und gelangt erschöpft zum Strand. Der Auftritt vor den Versicherungsfachleute macht ihm Angst. Er schleicht ins Hotel zurück und beschließt, seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Leise geht er raus, setzt sich in einen Zug und fährt nach Deutschland zurück. Seine Vergangenheit kommt wieder hoch. Die Familiengeschichte, der Fluchtversuch als Jugendlicher und die Fehlgeburt seiner Freundin. Nur auf Umwegen und mit einem gewissen Unbehagen gelangte der leidenschaftliche Wissenschaftler zur langweiligen Versicherung. Das bisherige bürgerliche Leben möchte er nun beenden. Doch dafür braucht es Geld und einen neuen Pass. Schließlich trifft Julian in seiner Wohnung ein. Da bekommt er unerwarteten Besuch.
Kehlmann verknüpft geschickt Gegenwart, Vergangenheit, Fiktion und Realität. Die schnörkellose Erzählweise garantiert ein spannendes Leseerlebnis.

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