Kirchhoff, Bodo – Gegen die Laufrichtung

Der Täter kehrt immer an den Tatort zurück – so auch in dieser Novelle von Bodo Kirchhoff.
Der ehemalige Tennisprofi Jonas hat in einem Café den Liebhaber seiner damaligen Freundin erstochen, nach mehreren Jahren im Gefängnis kehrt er nun in dieses Café zurück. Sein Ruhm ist verblasst und viele seiner „Freunde“ möchten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Aus dem ehemaligen Tennishelden ist ein verstörter nicht mehr ganz junger Mann geworden, der den verlorenen Chancen seiner nur mittelmäßigen Tenniskarriere hinterhertrauert, in der ihm sein dünnes Nervenkostüm allzu oft einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Er sitzt nun in diesem Café und lernt Christine kennen. Zwischen den beiden entsteht schnell eine starke Anziehungskraft. Doch plötzlich erscheint Roth, Christines ehemaliger Liebhaber, und setzt sich zu den Beiden. Roth beginnt während des Essens ungeniert mit Christine zu flirten. Jonas wird rasend schnell eifersüchtig und kocht vor Wut. Vieles erinnert an die Situation, die ihn ins Gefängnis gebracht hat. Und dann liegt auf dem Tisch noch ein Messer, das verführerisch im Glanz des Lichtes blitzt.

Eine ungewöhnliche Novelle mit einer klaren, fast brutalen Sprache. Durch die radikale Verknappung der Sprache wird alles Unwichtige weggelassen und eine enorme Spannung erzeugt, die in einem absolut überraschendem Finale mündet.

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