Golding, William – Herr der Fliegen

Der selbstbewusste Ralph und der schüchterne Piggy spazieren am Strand einer einsamen Insel. Sie haben einen Flugzeugabsturz überlebt und suchen nach anderen Überlebenden. Schnell realisieren sie, nur einige andere Jungs überlebten den Absturz. Unter Ralphs Führung organisieren sie sich auch ohne Erwachsene. Sie entzünden ein Feuer, um vorbeifahrenden Schiff ihre Anwesenheit zu signalisieren. Die Jungs bauen Hütten und gehen jagen. Doch schon bald wächst die Unzufriedenheit, sie vernachlässigen ihre Aufgaben, das Feuer geht aus und der ehrgeizige Jack beansprucht die Chefposition. Die Sitten verrohen zusehends. Bestialisch töten sie Schweine, bemalen ihre Gesichter und führen wilde Tänze auf. Jack verlässt im Streit die Gruppe, viele schließen sich ihm an. Der nachdenkliche Simon sieht den aufgespießten Schweinekopf und fängt ein Gespräch mit dem Herrn der Fliegen an. Wie in Trance torkelt er zum Strand, wo die anderen feiern, er gerät in ihre Mitte. Im Spiel ist er nun das zu tötende
Schwein. Aber der anfängliche Spaß entwickelt sich zu bitterem Ernst.

Golding beschreibt meisterhaft, wie der Lack der Zivilisation langsam abblättert. Die Hemmungen fallen, die Moral sinkt und die Gewalt steigt. Den Lesern stockt der Atem, die anfangs unschuldigen Jungs entwickeln sich zu brutalen Mördern. Ein Teil schaut weg, während andere Verbrechen begehen. Das schockierende, spannende und lehrreiche Buch zählt zu den unvergesslichen Klassikern der Weltliteratur.

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