Castillo, Michel del – Die Gitarre

Der kleine Zwerg hat ein hässliches Gesicht und ist bucklig. Seine abstoßende Erscheinung schreckt die Menschen in seiner spanischen Heimat ab. Der Gnom lebt seit seiner Kindheit in fast völliger Einsamkeit. Die Mutter starb früh und der Vater ist viel beschäftigt. Nur Gaixa, die alte Haushälterin, kümmert sich um ihn. Als sein Vater stirbt, hinterlässt er dem Sohn einen riesigen Bauernhof. Er versucht sich nun die Zuneigung seiner Mitmenschen zu erkaufen, doch auch dies gelingt ihm nicht. Er bleibt isoliert. Schnell fällt er wieder in alte Muster zurück und vegetiert tagsüber einsam vor sich hin. Nachts versetzt er Frauen und Kinder in Angst. Langsam passt sich sein Gemüt seinem Aussehen an. Er entwickelt eine starke Bösartigkeit. Eines Tages fährt er ans Meer und hört plötzlich die Klänge einer Gitarre. Er ist wie verzaubert und beschließt, Gitarre spielen zu lernen. Zu seiner Gitarre Linda entwickelt er eine fast zärtliche Zuneigung. Er lernt immer besser zu spielen. Als seine Haushälterin Gaixa ermordet wird, hat er es satt. Er möchte die Demütigungen und Beschimpfungen seiner Mitmenschen überwinden. Er will beweisen, dass auch ein kleiner, bösartiger Zwerg den Menschen Freude bereiten kann. Dazu plant er beim Dorffest mit seiner Gitarre aufzutreten und so eine Verbindung zu seinen Mitmenschen aufzubauen. So steht er dann mitten auf dem Dorfplatz. Der hässliche kleine Zwerg mit der schönen großen Gitarre und spielt, um endlich der Einsamkeit zu entkommen.

Der hässliche Gnom schildert in emotionalen Worten sein grausames Schicksal. Die Sprache schwankt zwischen brutal herzlos und zärtlich melancholisch. Del Castillo schreibt sehr leidenschaftlich und spannend.

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