Highsmith, Patricia – Der Stümper

Melchior Kimmel geht ins Kino, um sich ein Alibi zu verschaffen, unterhält er sich dort mit seinem Bekannten Toni. Während der Film läuft, schleicht er sich unbemerkt raus. Er verfolgt mit dem Auto seine im Reise-Bus sitzende Frau. Als der Bus eine Pause macht und die Fahrgäste sich die Beine vertreten, spricht er seine Frau, unbemerkt von den anderen, an. Er lockt sie in einen Hinterhalt und ermordet sie. Bei den anschließenden Ermittlungen gerät er wegen seines Alibis nicht in Verdacht und die Zeitungen schreiben von einer zufälligen Gewalttat. Diese Meldung liest ein gewisser Walter Stackhouse und verdächtigt sofort Melchior Kimmel. Walters Ehe läuft schlecht. Seine Frau Clara demütigt ihn in der Öffentlichkeit, vergrault seine Freunde und hat eine negative Lebenseinstellung. Dann lernt Walter Ellie, eine junge und lustige Frau, kennen und verliebt sich in sie. Die Beziehung zu Clara wird immer distanzierter. Einer plötzlichen Eingebung folgend, fährt er zu Melchior Kimmels Buchgeschäft. Er möchte den Mann sehen, den er für einen Mörder hält. Die Begegnung verläuft unspektakulär, Walter bestellt ein Buch und Melchior Kimmel wirkt komplett unscheinbar. Dann muss seine Frau Clara mit dem Bus ihre todkranke Mutter besuchen. Walter verfolgt den Bus und wartet auf den nächsten Halt. Was so ein normaler Typ wie Kimmel kann, das kann ich auch, denkt er. Doch Kimmel ist ein Profi und Walter nur ein Stümper.

Highsmith schreibt sehr präzise. Die handelnden Personen werden in treffenden Worten beschrieben. Der brutale Realismus lässt keinen Raum für Illusionen, die harte Wirklichkeit zeigt den wahren Charakter der Menschen.

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