Panizza, Oskar – Die Menschenfabrik

1890 irgendwo in der Mitte Deutschlands: Der Ich-Erzähler stolpert auf der Suche nach einer Unterkunft durch die Nacht. Da sieht er ein gewaltiges Backsteingebäude. Er klopft und ein kleiner Mann öffnet. „Eine Menschenfabrik“ betreibe er hier, sagt das kleine Männchen. Der schockierte Ich-Erzähler glaubt nicht, dass in diesem Gebäude tatsächlich Menschen „hergestellt“ werden. Dann startet der kleine Fabrikbesitzer eine Besichtigungstour durch das unheimliche Gebäude. Der Erzähler staunt: Es wimmelt von makellosen, künstlich erschaffenen Wesen. Die neuen Menschen tragen immer die gleiche direkt auf den Körper gemalte Kleidung. Sie sind gegen äußere Einflüsse immun, ihre Laune ändert sich nicht und Emotionen verlaufen in vorher festgelegten Bahnen. Das Denken ist abgeschafft, es gilt als überflüssig. Der kleine Geschäftsmann verkauft die Geschöpfe erfolgreich an wohlhabende Bürger. Der angewiderte Ich-Erzähler vermisst Seele und Moral bei den Produkten der Menschenfabrik. Er flieht aus der Fabrik. Dann begegnet er im Wald einem Mann und erhält eine überraschende Antwort auf seine Frage nach dem geheimnisvollen Backsteingebäude.
Panizza behandelt in dieser kurzen Erzählung die Frage, was den Menschen auszeichnet. Die Rahmenhandlung dient als Hintergrund für seine philosophischen Gedanken.

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