Huxley, Aldous – Schöne Neue Welt

Die staunenden Augen zahlreicher Kinder bewundern die Bilder schöner Blumen. Doch plötzlich bekommen alle Kinder einen leichten Stromschlag und wenden sich ab. Sie werden konditioniert: Das Betrachten von Blumen ergibt keinen Mehrwert für die Gesellschaft und muss ihnen abgewöhnt werden. Alles muss einen Nutzen haben in der Schönen Neuen Welt. Menschen entstehen am Fließband durch die Kombination chemischer Stoffe. Alpha-Menschen werden für hochwertige, anspruchsvolle Tätigkeiten geschaffen, während Betas, Gammas, Deltas oder Epsilons für niedere Arbeiten bestimmt sind. Jeder bekommt nur die Fähigkeiten mit, die er zur Erledigung seiner Tätigkeiten braucht. Die Menschen sterben ohne die Mühsal des Alterns und Krankheiten ertragen zu müssen, in der keimfreien Umgebung ist körperliches Leiden nahezu ausgeschlossen. Seelische Probleme werden durch den Stimmungsaufheller Soma bekämpft, der sehr häufig eingenommen wird. Bernard gehört zu den Alpha-Menschen, ist jedoch anders als die sonstigen Angehörigen seiner Klasse. Nachdenklich und eher introvertiert – es scheint bei seiner Züchtung etwas falsch gelaufen zu sein. Die stumpfen Botschaften, die den Menschen eingebläut werden, verfangen bei ihm nicht. Er lernt die schöne Lenina kennen und möchte mit ihr einen Ausflug in die Reservate machen. Dieser Teil der Welt gilt als rückständig. Die Bürger dort müssen Krankheiten erleiden, altern auch äußerlich und werden nicht künstlich erzeugt, sondern haben noch Vater und Mutter. Sein Chef, der Direktor, muss den Ausflug widerwillig bewilligen, schließlich war er selbst vor über 20 Jahren dort. Bei den „Wilden“ angekommen, lernt Bernard Linda und ihren Sohn John kennen, die Außenseiter in der Dorfgemeinschaft sind. John Vater stammt aus der „zivilisierten Welt“ und hat seine Familie im Reservat zurückgelassen. Schnell kommt Bernard hinter das Geheimnis, Johns Vater ist Bernards Chef, der Direktor. Er nimmt den jungen Mann und seine Mutter mit, sie sollen die Schöne Neue Welt kennenlernen.

Huxley beschreibt mit beklemmender Genauigkeit die biotechnologische Erzeugung von Menschen. Kreativität, Nachdenklichkeit, Eigenständigkeit und Einsamkeit sind abgeschafft. Es regiert der Konformismus. Trotz einiger Längen ist dieser Klassiker noch heute bedeutsam und gut lesbar.

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