Die Geier kreisen schon. Neugierig schauen sie auf den kranken Mann, der auf dem Wüstenboden im Schatten liegt und notdürftig medizinisch versorgt wird. Es ist Harry, ein nur mäßig erfolgreicher Schriftsteller. Ein Dornenzweig wurde ihm zum Verhängnis – er hat sich durch eine Unachtsamkeit eine Wunde am Knie zugezogen, die immer schlimmer wurde und sich nun lebensbedrohlich entzündet hat. Das Auto ist fahruntüchtig, so bleibt ihm und seiner Frau keine andere Wahl, als auf das rettende Flugzeug zu warten. Harry hat große Schmerzen und seine Gedanken drehen sich um sein bisheriges Leben. Er hat im Krieg viel Gewalt gesehen und die Hyperinflation und die folgende Verarmung in Europa miterlebt. Harry fängt an mit seiner Frau zu streiten und sie zu provozieren. Doch sie bleibt unbeirrbar liebevoll und entschuldigt seine Ausfälle ihr gegenüber mit seinem Fieberwahn. Durch große Anstrengung gelingt es ihm, sich zusammenzureißen und die schönen Dinge Revue passieren zu lassen. Er denkt an wunderbare Winter in Österreich und laue Sommernächte in Paris. Doch irgendwann fällt er in einen tiefen Schlaf. Dann ist endlich das erlösende Geräusch zu hören: Das Rettungsflugzeug naht. Er wird ins Flugzeug verfrachtet und die Reise zum nächsten Krankenhaus beginnt. Sein Zustand wird immer schlimmer und auch die Maschine rattert bedrohlich. Der Pilot muss versuchen die Flughöhe zu steigern, damit sie unbeschadet den gigantischen Kilimandscharo überfliegen können.
Harry hat sein Leben lang darum gekämpft, das Elend und die Schönheit der Welt in Worte zu fassen. Ihn hat es stets gequält, wenn er etwas nicht zu Papier gebracht hat, was er für wichtig hielt. Er hat viele brenzlige Situationen überstanden und die Gefahr nie gemieden. Jetzt droht er an einem dornigen Zweig zu scheitern. Die sparsame Sprache Hemingways bildet die Ausdrucksform für diesen existenziellen Kampf. Skizzenhafte Rückblenden und dramatische Schilderungen der aktuellen Situation werden meisterhaft kombiniert.